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Title: Idisa - eine thüringisch-fränkische Sage für unsere Jugend
Author: Langbein, Heinrich
Language: German
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*** Start of this LibraryBlog Digital Book "Idisa - eine thüringisch-fränkische Sage für unsere Jugend" ***


    Anmerkungen zur Transkription


    Das Original ist in Fraktur gesetzt. Im Original gesperrter Text
    ist _so ausgezeichnet_. Im Original in Antiqua gesetzter Text ist
    ~so markiert~. Im Original fetter Text ist =so dargestellt=.

    Weitere Anmerkungen zur Transkription befinden sich am Ende des
    Buches.

[Illustration: Cover]

[Illustration: Bei Schwarzenbrunn.]



    Idisa,

    eine thüringisch-fränkische Sage
    für unsere Schuljugend,

    von

    Heinrich Langbein.

    Titelblatt und Bilder

    von

    Wilhelm Scheibe.

    [Illustration]

    Verlag der
    J. F. Albrecht’schen Hofbuchhandlung.
    Coburg 1908.



[Illustration]



Idisa.


Nahe am Zusammenfluß der beiden Quellbäche der Werra bei Schwarzenbrunn
teilt sich die von Eisfeld kommende Straße in einen nördlichen und
einen östlichen Arm. Vor vielen hundert Jahren standen dort ein paar
armselige Holzhütten, deren Bewohner in der nahen Goldwäscherei ihren
Lebensunterhalt verdienten. Es war zwar herzlich wenig, was dabei
herauskam, aber die meisten lebten doch mit den Ihren recht glücklich
und zufrieden. Die Bewohner in dem letzten Häuschen da oben am »wirren«
Wasser, wie sie es damals nannten, waren die ärmsten. Die bittere Not
des Lebens hatte an ihrer Wiege gestanden, und es schien, als wollte
sie ihnen Begleiterin sein bis an das Ende ihrer Tage. Als nun gar
um die liebe Weihnachtszeit beim Vater das alte Leiden sich wieder
einstellte, sodaß er gichtbrüchig darniederlag, da war die Not recht
groß. Von Verdienst war keine Rede, und wenn die Mutter die Kleinsten
zu Bett brachte und im Vaterunser die Worte sprach: »Unser täglich
Brot gib uns heute«, rollten ihr die dicken, heißen Tränen über die
abgehärmten Wangen. Mutter und Kinder hatten den Hunger kennen gelernt.
Elias, oder wie sie ihn im Dorfe nannten Elis, der größte Knabe,
verstand wohl die Schmerzen und Sorgen, die am Mutterherzen nagten,
und tat, was in seinen schwachen Kräften stand, der Mutter hilfreich
beizustehen. Bald gab es einen Botengang nach Steinheid, wo gegen
tausend Arbeiter im Goldbergwerk beschäftigt waren, bald sammelte er
Holz und Reisig für die Nachbarn, die ihm zum Lohn ein Geldstück oder
ein Abendbrot verabreichten, bald trabte er als junger Klammermann
durch den tiefen Schnee, um den Hausfrauen im nahen Städtchen
geschnitzte Holzwaren feil zu bieten. Alles, was er verdiente, brachte
er treulich der Mutter, und so fristeten die Armen notdürftig ihr
Leben. Aufs Frühjahr zu ging es mit dem Vater, Gott sei Dank, wieder
etwas besser, und wenn ihm auch noch lange nicht möglich war, seiner
Arbeit in der Goldwäscherei nachzugehen, so konnte er doch wenigstens
einige Stunden während des Tages am Fenster sitzen, oder, wenn die
Sonne wärmer schien, vor dem Hause auf der Holzbank. Dann sah er vor
sich den dunkeln, schweigsamen Wald, der da lag wie seine nächste
Zukunft, und über sich den blauen, lachenden Himmel, -- seine Hoffnung.
Die beiden Jüngsten waren gern bei ihm und hörten gar andächtig zu,
wenn er von seinen Wanderfahrten erzählte, von den fremden Ländern und
Leuten, die er gesehen und kennen gelernt hatte. Am meisten freute sich
Elis der allmählich wiederkehrenden Gesundheit des Vaters, und jeder
konnte es ihm anmerken, der ihm auf seinen Wegen begegnete. Frohsinn
und Lebensfrische glänzten ihm wieder aus den blanken, blauen Augen.
Spiegelte sich doch in ihnen das reine Kindesherz, das sich über
jede Besserung im Befinden des Vaters innigst freute, wenn es auch
genau wußte, der nächste Winter bringt das nächste Leid. Doch wozu
an den Winter, an Gram und Sorge denken, wenn der Frühling über die
Berge zieht, wenn der Wald zum Wandern lockt, wenn die ersten Blüten
zum Gruße freundlich winken. Wie Heim- und Herzweh zieht es Elis zu
seinen Bergen, zu seinem Wald. An einem schönen Sonntagmorgen sprang
er hinaus in den kosenden, tosenden Mai. War’s doch, als sängen die
Vögel alle nur für ihn, und der Kuckuck wollte nicht stille werden,
ihm seinen Willkomm zuzurufen. Der Knabe hatte von den guten Eltern
Erlaubnis bekommen, einmal so recht nach Herzenslust ohne besonderen
Auftrag und, wenn möglich, ohne Gram und Sorge hinauszustreifen zu
den Schluchten und Bergen des Waldes, der den Saargrund, die Elis
längst bekannte Straße nach Steinheid, begrenzte. Alle Lieblingsplätze
des Vaters, an denen sie beide so oft geweilt, wollte er besuchen und
dann dem Vater erzählen, ob der Winter im Forst viel Schaden getan,
ob Hirsch und Reh, ob Eichhorn, Häher und Specht gut überwintert, wie
viel Meiler der »schwarze Martin« angelegt, und ob er im Aprilschnee
noch irgendwo den Bären gespurt habe, der im Winter im Saargrund
gesehen worden war, und vieles andere. Vielleicht konnte er auch
einmal die höchste Spitze des großen Berges besuchen, den sie den Bleß
nannten, an dessen nördlichem Fuß das »wirre« Wasser dahin rauschte
und dessen Echo ihm so oft freundlich geantwortet, wenn er singend
und pfeifend von Steinheid heimwärts kam. Der Weg ging steilan. Unter
dem taufrischen Geäste wetterstarker Baumriesen, deren Gipfel noch
kein Strahl der Morgensonne berührte, stieg er hinauf. Es war früh
am Tage, und ehe die Kirchenglocken den Tag des Herrn einläuteten,
hielten die Vöglein in den Zweigen ihre Sonntagsandacht. Wo Elis oft
querbergein jubelnd und jauchzend -- wie es in Gesellschaft munterer
Kameraden nicht anders sein kann -- herunter gesprungen war, da ging
er jetzt ernst und einsam fürbaß. Es kam ihm plötzlich alles so ganz
anders vor, so feierlich, als schritt der liebe Gott selbst neben ihm
vorüber durch den lenzjungen Wald. Dazu war ihm die Gegend auf der
Höhe des Berges, die er soeben erreicht hatte, fremd. Bis dahin war er
noch nicht gekommen. Ob wohl auch jenseits der Höhe Menschen wohnen?
Ob dort an der Südseite des Hanges die Bäume voller und frischer
grünen, als im Saargrund, wo das Laub nur aus den Knospen lugte? Ob
schon die Maienblumen im Jungholz in Blüte stehen? Ob jene Lichtung
dort wohl einen Blick gewährt zum sonnigen Frankenland, zur trutzigen
Bergfeste Coburg oder gar bis zum Hügelgelände des Maines? Alles,
alles entsprach den Gedanken und stillen Wünschen unseres Elis. »Herr,
wie sind deine Werke so groß und viel. Deine Güte reicht, so weit der
Himmel ist.« Diese Worte, die ihm die Mutter so oft vorgesprochen
hatte, hier empfand er sie in Wahrheit und Innigkeit. In heilig
ernster Stimmung schritt er am jenseitigen Abhang hinab zum Tale, wo
ein stilles, lauschiges Plätzchen ihm winkte und ihn einlud zu kurzer
Rast. Unter glattstämmigen Buchen war vom Aprilsturm raschelndes Laub
zu Haufen gejagt und da Elis die Morgenwanderung doch etwas ermüdet
hatte, ließ er sich auf das weiche Kissen nieder, das ihm der liebe
Gott hierhergelegt. Vor ihm aus niederem Felsgestein sprudelte eine
muntere Quelle und lieblich flüsternd, neckisch spielend schlüpften
die Wellen durch Laub und Moos. Droben am blauen Himmelszelt zog ein
einsames Wölkchen leicht und luftig wie ein Himmelsschäfchen dahin,
heimwärts zu seinen Geschwistern. Zu seinen Geschwistern! Auch Elis war
bei seinen Geschwistern, bei Vater und bei Mutter. Der Traumgott hatte
ihn umfangen. Glückselig lächelnd lag er da. Das Bächlein hörte er
rauschen, die Quelle sah er sprudeln. Doch zu beiden Seiten derselben
erblickte er jetzt einen wundervollen Garten, so schön, wie er kaum das
Paradies sich gedacht hatte. Nixenkinder mit niedlichen Lockenköpfchen
und hellstrahlenden Blaugucken kamen aus dem Bächlein herausgestiegen
und gingen im Garten spazieren. Die Blumen des Zaubergartens fingen an
zu läuten, die Glockenblumen bim baum, die Maienglöckchen kling kling.
Die Vögel kamen alle und musizierten, die Immen und die Käfer fielen
summend ein, die Schmetterlinge schwenkten bunte Fahnen, gelbe, rote
und blaue. Jetzt reichten sich die Nixenkinder die Hände und tanzten
einen Ringel-Reihen vor der Quelle, aus der die Tropfen hüpften wie
Diamanten und Perlen. Die sprangen den Tänzerinnen ins schimmernde
Goldhaar und hingen und funkelten da wie Himmelssterne. Die kleinsten
der Nixen tanzten nicht, die saßen am Ufer, pflückten Vergißmeinnicht
und Goldstern und flochten sich Kränzlein in die blonden Locken. Alle
waren lustig und sangen zum Ringel-Reihen:

    Holdiri! Holdira!
    Heil der Mutter Idisa!

Plötzlich verstummte der Gesang. Auf dem Felsen der Quelle fing eine
große, große Glockenblume an wie eine Kirchenglocke bim baum, bim baum!
Dann teilte sich der Felsen, und heraus stieg eine Frau, blendend weiß
wie Kirschblüt und umhüllt mit einem Schleier von farrengrüner Seide.
Die ließ ein wundersames Lied ertönen, aus dem Elis nur vernahm, daß
sie tiefunglücklich sei, weil sie in ihrem Felsenschloß nicht eher Ruhe
finde, bis sie den Menschen eine Wohltat erzeigt habe, und deutlich
hörte er den Sang:

    »Der Quell aus meines Berges Grund
    Macht kranker Menschen Leib gesund;
    Steigt keiner noch in meine Flut,
    Daß Idisa auf ewig ruht?«

An wen sollte Elis schneller denken, als an seinen kranken Vater! Er
will aufspringen, der Fee zu danken für die offenbarte Zauberkraft, für
die verheißene Wundergabe. Da gewahren ihn die Nixen, die während des
Gesanges der Idisa mucksmäuschenstill dagesessen haben. Sie springen
auf, fassen seine Hände und Holdiri, holdira singt es und klingt es wie
zuvor. Alle scharen sich um den schmucken Knaben, denn noch nie haben
sie ein ähnliches Wesen geschaut. Auch Idisa wird den Knaben gewahr.
Wieder läutet die große, blaue Glockenblume bim baum, die Nixen
verstummen, und die Fee lächelt süß und selig. Wie zum Dank streckt sie
dem Knaben den schneeigen Arm entgegen und spricht:

    »Du hast Frau Idisa geschaut
    Das Heil des Quells ist dir vertraut,
    Nun find’ ich Ruh’, durch dich befreit,
    Hab’ Dank, hab’ Dank in Ewigkeit!«

Und es begann ein Brausen im Walde, daß es stockfinster wurde
ringsumher. Aber es kamen Marienkäferchen zu tausenden, die hatten
auf den Flügeln statt schwarzer sieben goldfeurige Pünktchen;
Johanniswürmchen flogen von Blatt zu Blatt, die zündeten, wo sie sich
setzten, helle Lichtlein an; in den roten Tulpen flammte es auf, daß
sie wie Leuchtkugeln dastanden, und die Goldsterne strahlten wie
Feuerblumen. Es wäre wohl Elis recht unheimlich vorgekommen, wenn nicht
die Glocken und Glöckchen immer noch so fröhlich dazwischen geläutet
hätten. Unterdessen hatte sich der ganze Zug der Nixen im Felsenspalt
verborgen, und als auch Idisa unter freundlichem Zuwinken eingetreten
war, schloß sich die Schlucht. Moose umspannen den Felsen, und Farren
wucherten empor, als sollte sich dieselbe nie mehr öffnen. Dann kam
das helle Sonnengold über den Himmel gezogen, das alle Lichtlein
verdunkelte; eines der Leuchtkäferchen aber kam herangeflogen und
setzte sich Elis auf die Stirn gerade über das Auge. Der meinte schon
den Funken zu spüren, fuhr schnell mit der Hand dahin und -- erwachte.

Da war keine Spur der geschauten Herrlichkeit, kein Garten, keine
Blumen. Das Leuchtkäferchen war auch nicht da, das Elis gebrannt
hatte, aber ein Sonnenstrahl, der durchs Gezweige zitterte, hatte
ihn ins Auge gestochen und aus dem Traume erweckt, daß er nach
Hause ginge zu seinen Eltern und Geschwistern, die ihn schon lange
erwarteten. Die Freude über das, was er gesehen und gehört hatte,
trieb ihn an, schneller vorwärts zu gehen. Als er heimkam und die
ganze Familie beisammen fand, konnte er nicht schnell genug erzählen,
was ihm widerfahren war. Anfangs erschraken alle ob der merkwürdigen
Geschichte, dann aber kam große Freude über sie. Das war sicher, hier
war ein Wunder Gottes geschehen; Idisa war niemand anders, als der
gute Schutzengel der Bleßbergquelle, den die heilige Jungfrau zur
Rettung der armen, aber frommen Goldwäscherfamilie gesandt hatte.
Es wurde entschieden, daß der Vater die Heilkraft der Quelle sobald
als möglich erproben sollte, und alle waren schon im voraus voll der
seligsten Erwartungen. Der Vater segnete Elis, seinen Retter; die
Mutter und die Geschwister umarmten ihn mit Freudentränen in den
Augen. Schon am nächsten Tage beriet man, wie der Vater am besten
zur Idisaquelle gelangen könne. Auch die Nachbarn erfuhren, was
der liebe Gott dem Elis durch einen Engel verraten hatte und waren
ebenfalls darauf bedacht, den armen Kranken auf bequeme Weise nach
der Quelle zu bringen. Zunächst mußte man warten bis zum nächsten
Sonntag; da wollten dann einige starke Männer behülflich sein. So
lange konnten aber die Knaben des Dorfes nicht warten. Schon am
Montag zogen Elis und seine kleinen Freunde mit Hacken, Spaten und
Schaufeln zum Idisa-Wasser. Da wurde ein Schutz gebaut, wie sie es
bei dem Waldbächlein im Frühjahr so oft zum Zeitvertreib getan, und
dann der Lauf des Wassers seitwärts gelenkt ins Niederholz. Vor dem
Schutz wurde nun mit Hacken, Spaten und Schaufeln ein großes Loch
ausgehoben, dann der Lauf des Bächleins zurückgelenkt ins alte Bett.
In der Vertiefung sammelte sich soviel Wasser, daß ein Mann bequem
darinnen baden konnte. Mitgebrachte Steinkrüge füllten die Knaben an
der Quelle und waren erstaunt, daß der Felsenbrunnen gar nicht so kalt
war wie anderes Gebirgswasser. Auf dem Heimwege sprachen sie ganz
selbstverständlich noch einmal beim »schwarzen Martin« vor, ihrem
alten Freunde, der um eine gruselige Geschichte niemals verlegen war.
Die neue Sage »vom Mönch auf dem Moritzturm in Coburg« hatte er ganz
besonders ins Herz geschlossen und ihnen wohl schon ein dutzendmal
erzählt. Heute saß Martin neben seinen qualmenden Meilern und hatte
bei sich zwei Baumäste liegen, die sich oben zu einer Gabel teilten.
Er war eben daran, die Rinde abzuschälen und die Äste zu glätten, als
die Kinder neugierig hinzutraten. Sie erfuhren, daß er die Äste für
Elis Vater zurecht geschnitten habe; auf sie solle er sich zeitweise
stützen, wenn er wieder auf den Beinen sei, um zur Wunderquelle zu
gehen. Martin hatte solche Stützen bei einem alten Invaliden in Eisfeld
gesehen, und die Leute nannten sie da Krücken oder Stelzen. Zu Hause
brachte Elis mit der Nachricht von Martins liebevoller Fürsorge und
trefflicher Kunstfertigkeit neue Freude ins Haus. Der Trank, den die
Knaben mitgebracht hatten, ließ schon eine gelinde Besserung eintreten
und unter dem Geleit und der Beihülfe freundlicher Nachbarn ging
es am nächsten Sonntage zum heilversprechenden Quellenbade, wobei
die von Meister Martin gefertigten Stelzen sehr gute Dienste taten.
Allgemein wurde seine Kunstfertigkeit anerkannt und gelobt. Als sie
in einem fernen Kirchdorfe den Mittag einläuteten, kam man an der
Felsenquelle an. Es war nichts zu sehen als die kleine Waldblöße, deren
moosüberzogene Decke von den starken Wurzelästen der ringsum stehenden
Buchen da und dort in die Höhe gehoben war, das Wasserloch, das Elis
und seine Kameraden ganz geschickt gegraben hatten und aus dem Walde
lugende Waldmeister und junggrüne Farren. Halbtausendjährige Linden
spreiteten am Eingang das Geäst zu einem Portal, durch das man zur
waldumfriedigten Quellenbucht wie zu einem Heiligtum eintrat. Wie oft
mögen die heidnischen Ahnen aus den nahen Siedelungen hierhergekommen
sein, aus dem Wehen und Rauschen des Waldes fromm erschauernd den
Willen der Gottheit erforscht und vor dem Felsgestein des Quells die
geheimnisvolle Zauberkraft menschenfreundlicher Geister zu Hülfe
gerufen haben. Seit hundert und aber hundert Jahren sprang der Quell,
dessen Heilkraft heute erprobt werden sollte. Und er tat Wunder! Wie
wohltuend berieselte es die schmerzenden Glieder, wie erquickte es den
siechen Leib, wie wirkte es belebend auf den ganzen Menschen! An Leib
und Seele frisch gekräftigt fühlte sich Elis Vater und ward wohlgemut
-- und hoffnungsfroh. Daß die holde Erscheinung Elis nicht getäuscht
hatte, war sicher und gewiß. Die Mutter dankte allen aufs herzlichste,
als sie nach Hause kamen, für alle Liebe und Güte. Die Nachbarn
versprachen, am nächsten Sonntag den Weg nochmals mitzumachen, dann
ging jeder seinem Hause zu und bald war es still im ganzen Dörfchen.
Während der Woche trank der Vater das Wasser, das sie nicht vergessen
hatten mit nach Hause zu nehmen, und am Sonntag machte er sich mit
seinen lieben Freunden wieder auf den Weg zum Bleßberg. Es merkte
jeder, daß es viel schneller ging, als vor acht Tagen, und der Vater
konnte es gar nicht aussagen, wie wohl ihm damals das Bad getan und wie
ihn der Trunk der Idisa erfrischt und gestärkt habe. Er wiederholte
nun den Gang öfters, auch in der Woche, nur von Elis und einigen
seiner Kameraden begleitet. Den Umweg über den Bleßberg vermieden sie
natürlich; denn auf leicht gangbarem Waldweg, der nach Schalkau führte,
kam man von Schwarzenbrunn aus in kurzer Zeit zur gottgesegneten
Quelle. Wie gute Dienste taten da die Stelzen. Doch bald waren sie
ganz entbehrlich. Wo links der Quelle eine Buche ihre schlanken Äste
zu einem leicht durchbrochenen Gitterwerk ausstreckte, hängte sie
Elis Vater ins Gezweige zur Erinnerung an seine Genesung, dann fiel
er nieder auf die Kniee zum heißen Dankgebete gegen den lieben Gott,
der das Gnadenwasser geschaffen, und gegen die heilige Maria, die
Mutter Gottes, die seinem lieben Elis die Wunderkraft der Idisaquelle
vertraut habe. Schon nach kurzer Zeit war es in der ganzen Gegend
bekannt, daß dort am Südabhang des Bleßberges eine Quelle sprudele, die
Heilung schaffe allen Lahmen und Gichtbrüchigen, und viele kamen von
fern und nah, da zu baden und zu genesen. Als gar im nächsten Jahre
die Wallfahrer, die alljährlich einige Tage vor Peter-Paul (welches
der 29. Juni ist) zur Steinheider Kapelle kamen, sich geweihte Pässe
für ihre fromme Pilgerfahrt zu holen, von dem Gesundbrunnen hörten,
verbreitete sich der Ruhm der Idisaquelle von Land zu Land.

In der Gegend von Würzburg lebte ein steinreicher Mann, der lag krank
seit manchem Jahre. Weil er aber rechtschaffen und gottesfürchtig,
barmherzig und gütig war, verriet ihm die heilige Jungfrau, die er
nach dem Glauben seiner Väter verehrte, im Traume die Stätte der von
Gott geschaffenen Heilquelle und forderte ihn auf, dahin zu pilgern.
Nach mehreren Tagen gelangte er nach einer schmerzensreichen Reise an
den Bleßberg, wo schon einige Hütten zur Beherbergung fremder Gäste
entstanden waren. Er badete einen über den anderen Tag im Heilbade,
trank vom Gnadenbrunnen der Idisa und genas und dankte Gott. In
Eisfeld wohnten geschickte Bau- und Handwerksleute, von denen ließ er
etliche kommen, das Bad bequem herrichten, erweitern und verschönern.
Auch bauten sie ihm einige Schritte abwärts nach seinem Plan ein gar
stattliches Haus und legten einen schönen Garten bei demselben an; denn
er gedachte des öfteren hierher zurückzukehren und in den Sommermonaten
einige Wochen hier zu verleben. Nicht weit von der Quelle, wo aus
Brettern und Balken gezimmert das Bethäuslein stand, ließ er eine
kleine Kapelle errichten, die er seiner Retterin weihte, und die ihr
zu Lob und Ehr von nun ab den Namen trug »_Mariahilf_«. Ihr Name wird
jetzt noch mit Dank und Ehren genannt. Der kleinen armen Gemeinde
schenkte er eine große Summe Geldes, die sie zum Ausschmücken des
Kirchleins, zur Erhaltung des Bades und zum Erbauen von Wohnhäusern
verwenden sollte. Die arme Goldwäscherfamilie brauchte nicht mehr zu
sorgen und zu seufzen. Der Edle aus dem Frankenlande hatte von dem
braven Elis und seinen Eltern gehört und schenkte ihnen so viel, daß
sie Hunger und Kummer vergessen konnten. Über sein Besitztum setzte
er einen Hausvogt ein, der sollte schalten und walten nach Belieben,
jedoch nur mit Liebe und Güte. Dann erst kehrte der Fremde zurück
in seine Heimat. Das Dörflein am Heilbrunnen wuchs und wurde zu
einem berühmten Orte; Tausende von Gläubigen beteten alljährlich in
»Mariahilf« zur heiligen Jungfrau. Im Juni namentlich wimmelte es von
Wallfahrern in der ganzen Gegend. In allen Dörfern waren Bethäuser und
Kapellen gebaut zu Gottes Lob und Ehre. An den Wegen nach Steinheid,
nach Schalkau und Eisfeld waren heilige Bilder errichtet, vor denen
dankbare Menschen knieten und beteten. Viele Grafen und Edle des
Landes kamen und Tausende aus dem gemeinen Volke. Wer geheilt vom
Platze ging, hing nach heißem Dankgebet seine Stelzen, mit denen er auf
oft beschwerlichen Wegen zum Gnadenborn gepilgert war, an den Wänden
des Kirchleins auf, daß man der großen Zahl der Wunder und Werke Gottes
gedenke, und so kam es, daß das Dorf an der Idisaquelle den Namen
»_Stelzen_« erhielt und so heißt bis zum heutigen Tage.

[Illustration: Stelzen mit Bleßberg.]

Wohl zwei Jahrhunderte lang hatte Frau Idisa ihr Heilwasser für Jung
und Alt, für Reich und Arm zur Genesung gespendet. Von Elis und seinem
Vater wußten nur die allerältesten Leute zu erzählen. Das Goldbergwerk
in Steinheid war fast eingegangen, nur noch einige Familien wohnten in
dem Städtchen. Die Hussiten waren hereingebrochen, hatten Steinheid
verwüstet und die Bergwerke zum größten Teil zerstört. Da kam nach dem
Dorfe Stelzen ein fremder Mann, der zog in das Haus vor der Quelle,
das nach dem Tode des Wohltäters der kleinen Gemeinde von Hand zu
Hand gegangen war und nun jahrzehntelang schon verlassen da stand.
Von entfernten Verwandten, die es niemals gesehen hatten, war es ihm
als Erbe zugefallen. Bald kamen viele Arbeiter mit Handgerät, die
fingen an, das Haus und den Garten nach den Wünschen des neuen Herrn
herzurichten und um den Garten herum eine hohe Mauer zu erbauen, daß
niemand es sehen sollte, wenn der Herr des Gartens dort zwischen Blumen
und blühenden Bäumen spazieren ging. Es war alles gar herrlich und
lieblich zugerichtet, doch der fremde Besitzer flößte allen Schrecken
ein, die ihn sahen. Finster und bleich war sein Gesicht, tief gefurcht
die niedere Stirn; die unsteten Augen senkte er meist zu Boden, als
getraue er sich, niemanden anzuschauen. Wenn ihm einer ein »Grüß Gott!«
oder »Gelobt sei Jesus Christus« bot, dann stellte er sich, als hörte
er es nicht und dankte nie. Die einen lasen in dem Gesicht schweren
Kummer und Schuldbewußtsein, andere Lebensüberdruß und Verzweiflung,
wieder andere kalten Stolz und hartherziges, geiziges Wesen. Haus und
Garten des Fremdlings waren fertig gestellt, aber noch behauten die
Steinmetzen Stein auf Stein. Dazu hatten Arbeiter aus dem Hüttengrund,
wo unlängst das erste Eisenhammerwerk erbaut worden war, eine schwere,
eisenbeschlagene Tür herübergeschafft, die lehnte zwischen den Steinen.
Da, eines Tages, als die Leute aus den Häusern traten, sahen sie, wie
die Steinmetzen die behauenen Steine zum Bade schafften und anfingen,
eine Mauer aufzurichten, da solches bei einem Bade gar schicklich und
wohlanständig sei. Das sahen wohl alle ein, aber gar wenige freuten
sich der fremden Fürsorge und trauten ihr wenig Gutes zu. Indeß der Bau
wurde fertig gestellt, und durch ein kleines, stets offenes Pförtlein
konnte man zum Bade gelangen. Die Kranken gingen ungehindert hinein und
heraus, und fast schämte man sich der übertriebenen Ängstlichkeit und
des Mißtrauens, das man gezeigt hatte; viele dankten dem Fremden im
stillen für seine Fürsorge. Es mochte Mitte Juni sein. In den meisten
Häusern von Stelzen wurde geräumt und gewirtschaftet; man erwartete
Gäste. Die Wallfahrer kamen in den nächsten Tagen, und man sah sie
gern, weil sie stets einen Tag für die Idisaquelle übrig hatten, dort
zu danken und zu beten. Oft brachten sie kranke Angehörige mit, die im
Bade Heilung suchten und fanden.

Der reiche Griesgram wußte vom Besuch der Wallfahrer und hatte darauf
seinen Plan aufgebaut, um rechten Gewinn davon zu haben. Am nächsten
Sonntagmorgen, als die in Stelzen weilenden Kranken zu gewohnter Stunde
zum Bade kamen, fanden sie dasselbe mit jener großen Tür verschlossen,
die der Fremde hatte kommen lassen. Dabei aber stand der finstere
Mann selbst und heischte ein Geldstück für den Besuch des Bades. Da
halfen alle Vorstellungen der Kranken nichts. »Das Bad ist mir zu Erb
und Eigen worden«, sprach der Hartherzige, »und nur, wer seinen Schoß
entrichtet, darf durch die Pforte«. Ein lahmer, schwacher Greis, dessen
ehrwürdiges Haar schon längst gesilbert war, kam auch auf zwei Krücken
herangehumpelt. Als er das Tor gewahrte, bat er flehentlich um Einlaß.

»Lieber Mann«, sprach er, »viele Tage habe ich mich abgemüht, hierher
zu kommen, laßt mich ein, ich will Euch zahlen, was ihr begehrt,
zweifach und dreifach, wenn ich wieder gesund bin.«

»Erst das Geld«, so fuhr ihn der Harte an, »dann öffnet sich das Tor.«

Der Alte ging nicht von der Stelle, und unter Tränen bat er um Einlaß
zu der Gottesquelle.

Vergeblich!

»Bedenkt, daß heute Sonntag ist«, sagte der Greis, »der ein Vater ist
der Armen und Reichen, der jedes Unrecht bestraft und jede gute Tat
belohnt, -- er wird Euch eure Wohltat vergelten hundertfältig und wird
Euch segnen, wenn Ihr mich einlaßt.«

»Was kümmert mich das?« sprach der Geizhals höhnisch, »Idisa ist meine
Herrin; sie will ich lieb haben, sie soll mich reich machen. An deines
Gottes Segen ist mir gar nichts gelegen.« --

Da ward des Alten bleiches Gesicht rot vor Zorn; die matten Augen
leuchteten wie Feuer, und seine Stimme klang furchtbar, als er rief:

»So soll Gottes Fluch dich treffen, wenn du seinen Segen verspottest.«

Schluchzend hinkte er von dannen. Im Kirchlein zu Stelzen fand man
ihn am Abend. Gott hatte sein letztes Gebet erhört und ihn erlöst von
seinen Leiden.

Alle Leute rührte das Schicksal des Armen; der hartherzige Reiche
aber spürte nicht das geringste Mitleid. Geiz und Habsucht erfüllten
seine Seele wie böse Geister und ließen keinen Raum für das Gute.
Die nächste Woche sollte seine Glückswoche werden. Da kamen die
Wallfahrer vom Lande nördlich des Thüringer Waldes bis aus der Gegend
des Eichsfeldes und der goldenen Aue. Lahme und Kranke brachten sie
mit zum Idisa-Wasser, die hatten Geld und zahlten wohl ein Silberstück
für ihre Genesung. Die Wallfahrer kamen. In Steinheid ließen sie
sich nach alter Sitte die Pilgerpässe weihen, doch zum Idisa-Wasser
kam keiner. Bis zum Harz und bis zur Unstrut war es schon bekannt
geworden, und viele erfuhren es auf dem Wege, daß ein Geizhals das
gottgesegnete Wasser der Idisa als Erbe und Eigentum sich beimaß und um
des schnöden Gewinnes halber das Bad gesperrt hatte. Vorüber ging der
Zug der frommen Wanderer und ging zum ersten Male hinab bis ins sonnige
Frankenland. Im Maintale gegenüber dem Kloster Banz war jüngst eine
neue Wallfahrtskirche gegründet worden, die hatte als Gnadenort einen
Ruf weit und breit. Dorthin strömten am Tage Peter-Paul die Wallfahrer
zu tausenden und beteten zu den vierzehn heiligen Nothelfern, denen
die Kirche geweiht war und von deren Fürsprache man Hülfe und Beistand
für alle Schwachen und Kranken erwartete. Es war auch in Thüringen
manche Heilquelle bekannt geworden, die Genesung und Gesundheit
spendete. Im unteren Frankenlande, wo die Saale den Fuß der Bodenlaube
umrauscht, hat der Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn bald
darauf Brunnen und Bäder errichtet, die spendeten Kraft allen, die da
kamen, schwächlich und gebrechlich. Heute geht der Ruf dieses Bades bis
weit über die deutschen Grenzen hinaus.

Dort an der Bleßbergquelle der Mann, der mit so harten Worten den
guten Alten soweit gebracht hatte, daß er lieber sterben als leben
wollte, fand keine Ruhe mehr von jenem Sonntage an, da die Wallfahrer
die Quelle umgingen und zum ersten Male Vierzehnheiligen besuchten.
Heftige Schmerzen stellten sich bei ihm ein, so daß er selbst sein Bad
aufsuchen mußte. Täglich schleppte er die müden Glieder dahin, aber von
Stärkung, von Genesung keine Spur; schwach und immer schwächer wurde
sein Leib. Er warf sich vor der Felsenschlucht der Idisa auf die Knie
und tat, was er schon fast verlernt hatte: er betete. Flehentlich rief
er Idisa beim Namen und schwur bei allen Heiligen, ihr alles zu opfern,
was er besitze, -- umsonst!

Bleich vor Schrecken und zitternd vor Angst stieg er wieder und wieder
in das Wasser seiner angebeteten Göttin, kalt und schaurig umfängt
es ihn, ein Frösteln zieht ihm durch alle Glieder, er ruft nach
seinem Golde, nach allen Schätzen, sie dem Wasser zu opfern, er stößt
einen gräßlichen Fluch aus gegen Idisa, die dem Wasser die Heilkraft
genommen: da sieht er in Todesängsten zwei weiße Arme aus der kalten
Flut sich erheben, die ihn eisern umfassen und niederziehen. Die
Erde erbebt, der Felsblock zerspringt und zum Strom wird Quelle und
Bächlein. Die stolze Mauer stürzt und rauschend strömt die Flut durch
den blühenden Garten, alles mit sich niederreißend, Haus und Steinwand,
Büsche und Bäume. Verschüttet und verschollen blieb der talwärts
getriebene Leichnam des Fremdlings. Versagt blieb ihm ein ehrliches
Begräbnis.

Als die angstvoll in ihren Häusern verborgenen Bewohner von Stelzen
nach dem Sturm sich wieder herauswagten, war von aller Herrlichkeit
um Haus und Quelle keine Spur mehr zu sehen. Ruhig war das Wasser
zurückgetreten in sein kleines Bett, und murmelnd floß es talabwärts
wie ehedem.

[Illustration: An der Itzquelle.]

Wenn heute dein Weg dich hinführt zur Quelle der Idisa, dann siehst
du sie ganz nahe der Kirche und dem Schulhause von Stelzen aus einem
Felsen springen und in ein winziges Bächlein sich ergießen, das
still und friedlich zunächst dem Dorfe zufließt, bis es in munterem
Laufe seinen Weg zum Tale nimmt. Vor der Quelle findest du im
Bleßbergwald noch ein freies, wundersam lauschiges Plätzchen, umrahmt
und beschattet von hochstämmigen Buchen, Fichten und Edeltannen. Bei
der ganzen Lage und Beschaffenheit des Platzes ist es der Phantasie
leicht, Ort und Zeit, von denen die Sage dir erzählt, wieder vor’s Auge
zu zaubern. Verschwunden ist der Segen der Heilkraft, von dem eine alte
Überlieferung aus vorlutherischer Zeit erzählt: der Herr hat’s gegeben,
der Herr hat’s genommen! Das Hervorbrechen der Quelle aber und das
Bächlein, das heute als _Itz_ hinabfließt ins Tal, das als Fluß durch
Wiese und Wald, durch Dorf und Stadt sich drängt, die Erde befruchtend
und seine treibende Kraft in den Dienst frohtätiger Menschen stellend,
ist zu einem dauernden Segen geworden: Der Name des Herrn sei gelobt!

In Stelzen zieht heute noch dann und wann die aus den Dörfern der
Umgegend sich vereinende Gemeinde hinaus in den nahen, von allen guten
Geistern belebten Wald, um ihrem Herrn und Gott ein Fest zu feiern.
Über der Quelle ist dann eine einfache Kanzel erhöht. Die Ruhebänke
ringsum werden zu Kirchenbänken, und über Priester und Gemeinde spannt
sich die grüne Kuppel des Waldes. Die gläubigen Herzen empfinden
die Wahrheit des uralten Bibelwortes: »Gewißlich ist der Herr an
diesem Ort,« und in allen Seelen bezeugt sich die Vererbung des
altväterlichen, frommen Glaubens, der im geheimnisvollen Wehen und
Rauschen des Waldes, im Flüstern und Sprudeln der Quellen und in allen
Regungen der Natur Äußerungen des allgegenwärtigen Gottes vernahm.
Man gedenkt der alten Zeiten, da die Güte und Gnade des Herrn in der
Heilkraft des Idisaquells sich offenbarte, man bedenkt, daß der Herr
auch im Leben und Wesen der neuen Zeit durch Wohltun und Segen sich
bezeugt, und man erkennt, daß das Wort von der Offenbarung Gottes eine
ewige Wahrheit ist.

[Illustration]

[Illustration: Blick von der Veste Coburg nach dem Bleßberg.]



[Illustration]



Anmerkungen.


Zu Seite 3.

=Schwarzenbrunn=, an der Poststraße, die von Eisfeld durch den
Saargrund nach Steinheid und weiter nach Neuhaus a. R. führt, kann
sein Bestehen bis zum Jahre 1317 zurück nachweisen. Auch der Beweis
des Vorkommens von Gold ist erbracht. Bis in die neueste Zeit fand
man dort Spuren von Edelmetallen. Obwohl Herzog Ernst Friedrich I.
von Hildburghausen noch 1716 einige Münzen von bei Schwarzenbrunn
gefundenem Golde prägen ließ, ist ein bergmännischer Betrieb nicht
im geringsten mehr lohnend. Die 1716 geprägte Münze trug auf der
einen Seite neben dem Bild und Namen des Herzogs die Umschrift: »Zu
Schwarzenbrunn aus der Goldwäsche. Hildburghausen 1716«; auf der
anderen Seite standen die Worte:

    »Der Schwarzenbrunn gibt Gold,
    Dergleichen auch Schalkau,
    Das Salz schenkt Lindenau,
    Gott ist dem Lande hold.«


Zu Seite 3.

=Werra.= Das Bächlein »dringet und wirret sich gleich mit Macht und
Gewalt hin und wieder, bald da herümb, bald dort herümb, durch die
unwegsame und wirrsame Gründe daselbst abhin, bei anderhalb Viertelmeil
wegslang, auffs Dorf Schirnroda (oberhalb Schwarzenbrunn) zu: darum es
auch von den Einwohnern in, an und für dem Walde daselbst herumb von
solchen vielen Vermischen und fast unsäglich wunderbaren Verwirren,
das Wirre- oder Werre-Wasser und die Werra genannt wird«. (Seb. Güth,
Meininger Chronica 1676.)

»In den mitlern Zeiten Vierra, Werraha, Werra, Wisera, Veseraha,
Weseraha, itzo die Werra, und Weser, einer von den großen Flüssen
Deutschlands«. (Chr. Junker »Anleitung zu der Geographie der mittleren
Zeiten 1712«.)

Nach jetzt allgemein gültiger Annahme ist die Werra als Oberlauf
der Weser anzusehen und das Wort Werra als eine Zusammenziehung von
Wisera, Weseraha bezw. Werraha zu erklären. Das Schluß-a findet sich
bei Flußnamen häufig; es ist eine Zusammenziehung des althochdeutschen
~aha~ = Wasser, Bach.

Die Werra wird aus zwei Quellbächen gebildet, die oberhalb
Schwarzenbrunn zusammenkommen und von denen der östliche den Saargrund
durchfließt. Dieser Bach wurde früher »trockene Werra« genannt, wird
aber jetzt meist als Saar bezeichnet.


Zu Seite 4.

=Steinheid=, an der Poststraße Eisfeld-Neuhaus a. R., bis 1160 zurück
nachzuweisen, einer der höchstgelegenen (814 ~m~) Orte des Thüringer
Waldes, war früher eine reiche Bergstadt. Verfallene Stollen und
Schachte sind heute noch Zeugen früherer, umfangreicher bergmännischer
Tätigkeit. Wenn auch in der langen Spanne Zeit, die zwischen dem
Eingehen der Werke und der Gegenwart liegt, bezüglich des Goldreichtums
die Überlieferung etwas übertreibend und ausschmückend eingegriffen
hat, so war doch der Gewinn an Gold durchaus nicht gering. Durch die
Hussitenkriege (besonders um 1430) erlitt das gewerbfleißige Leben
große Einbuße. Die Zerstörung der Bergwerke war eine so nachhaltige,
den ganzen Ort schädigende, daß auch die von Kurfürst Johann Friedrich
dem Großmütigen, von Herzog Johann Kasimir, Herzog Ernst dem Frommen
und Herzog Albrecht gewährten Freiheiten und die auf gewinnbringende
Regelung des Betriebs bedachten Bergordnungen eine wesentliche
Förderung nicht brachten. -- Im Jahre 1533 wurden die Bergwerke
energisch wieder in Stand und Betrieb gesetzt, und die Jahre 1576--1580
scheinen auch wieder eine etwas höher gehende Entwicklung gebracht
zu haben, aber durch den Dreißigjährigen Krieg und durch spätere
Feuersbrünste kam über den Ort solches Unglück, daß er sich nicht
wieder zu erholen oder auch nur annähernd zu seiner früheren Bedeutung
zu erheben vermochte.

Zu Seite 22. -- Vor dem Jahre 1528 stand in Steinheid eine der Mutter
Gottes geweihte Kapelle (»Zu unsrer lieben Frauen Berg«), in der die
vorüberziehenden Wallfahrer um gesegnete Pässe für eine glückliche
und ihrem Seelenheil gedeihliche Reise vorsprachen oder auch ihre
Reisepässe sich weihen ließen. Die überaus große Zahl der Besucher
brachten der Kirche und dem Ort reiche Einkünfte.


Zu Seite 6.

=Bären=, Wölfe, Wildschweine, Luchse waren im südlichen Teil des
Thüringer Waldes und in den angrenzenden Gebieten durchaus keine
Seltenheit. Sie gehörten zu den friedlosen Tieren und waren jagdfrei.
Ja, man machte es den Bewohnern gewisser Gegenden geradezu zur
Pflicht, diese Tiere abzuschießen, um sie auszurotten. Die Bewohner
von Wiesenfeld hatten z. B. die Pflicht, in ihren Gemarkungen
jährlich einen Wolf zu fangen, wenn sie aber deren zehn in einem Jahre
erlegten, sollten sie auf zehn Jahre frei sein. (Henneberg. Urbarium
ca. 1340.) Im Jahre 1656 wurden auch Gothaer Gemeinden gesetzlich zur
Wolfsjagd verpflichtet. -- Bei Schloß Hohenstein gibt es eine Wüstung
Wolfersdorf; unsere Wohlsbach hießen früher Wolfeswac = Wolfstümpel.
Auch verschiedene Flur- und Forstbezeichnungen lassen auf das
Vorhandensein von Wölfen, Bären u. s. w. schließen, z. B. Wolfsrangen
am Nordabhang des Festungsberges, Bärenstange, ein Forstort an der
Wildbahn, Bärenhölzchen zwischen Coburg und Neuses.

1571 wurde der Förster Wolff bei Sachsendorf (direkt bei
Schwarzenbrunn) von einem Bären angefallen und zerfleischt. In der
Nähe des Inselsberges kam der Bär bis zum 16. Jahrhundert häufig vor.
Bei Schmalkalden fanden 1587, 1592, 1594 und 1603 Bärenjagden statt,
bei Brotterode 1585. Der letzte Bär in Thüringen wurde 1686 in der
gothaischen Forstei Winterstein erlegt. Das Vorhandensein von Wölfen
läßt sich im Thüringerwald bis 1859 nachweisen. Im Winter 1858/59
trieb sich ein Wolf vagabundierend bei Friedrichroda umher; 63 Stück
Rotwild waren ihm zum Opfer gefallen. Am 6. Mai 1859 wurde er bei
Heldburg erlegt. Auch 1785 war bei Heldburg ein Wolf getötet worden,
der besonders unter den Schafen der Umgegend großen Schaden angerichtet
hatte. Der letzte Luchs wurde am 24. März 1819 im Gothaer Revier
Stutzhaus geschossen. Im Norden des Thüringer Waldes wurden Luchse im
18. Jahrhundert vielfach nachgewiesen, Wildschweine kamen da und dort
noch in späterer Zeit vor.


Zu Seite 6.

Der =Bleßberg=, 864 ~m~ hoch, einer der höchsten Punkte des
südöstlichen Thüringer Waldes, bietet eine der schönsten Rundsichten
und weitesten Fernsichten über das thüringische und fränkische
Land. Drei Türme auf fernen Berggipfeln zeigen uns nach Norden hin
aussichtsreiche Höhen des Thüringer Waldes, den etwa 24 ~km~ in der
Luftlinie entfernten Adlersberg bei Suhl, den Kirchberg mit dem
Fröbelturm bei Oberweißbach und die Kursdorfer Koppe. Nach Osten hin
sehen wir das Fichtelgebirge, nach Westen schweift der Blick bis zu den
Bergen der Rhön. Im Süden soll man die etwa 64 ~km~ entfernte Altenburg
bei Bamberg sehen, man begnügt sich jedoch gern mit dem klaren Ausblick
bis zum Staffelberg, bis zur Veste und Stadt Coburg, aus deren
Häuserreihen man die Moritzkirche deutlich herausragen sieht. Der
Bleßberg, der auf den verschiedensten Wegen bequem zu erreichen ist,
war wegen seiner Aussicht zu allen Zeiten vielbesucht und war einer
der ersten Berge im südlichen Teil des Thüringer Waldes, der mit einem
Aussichtsturm versehen war. Der frühere, hölzerne Turm wurde schon vor
mehrern Jahren durch einen eisernen ersetzt.


Zu Seite 12.

Die Sage vom =Mönch auf dem Moritzturm= findet sich abgedruckt bei

    v. Heeringen, G., Wanderungen durch Franken, Seite 35,

    Heckenhayn, Th., Lesebuch II, Seite 389,
        Neues »Coburgisches Lesebuch«, 1. Teil,

    Bechstein, L., Der fränkische Sagenschatz, 1. Band.


Zu Seite 16.

Der reiche Mann von =Würzburg=, der am Wunderbrunnen der Idisa Heilung
gefunden hat, findet sich übereinstimmend in den verschiedensten
Aufzeichnungen.


Zu Seite 17.

Die Kapelle =Mariahilf= hat verschiedene Wandlungen in ihrem Auf- und
Ausbau durchgemacht und stand bis 1647. Eine Pfeilerinschrift an der
Ostseite der heutigen Kirche (~MCCCCLXVII Walpurgis wart angehobn diss
Bau Maria~) weist auf einen vorgenommenen Neubau im Jahre 1467 hin. Die
gottesdienstlichen Verrichtungen besorgten vormals die Augustinermönche
von Königsberg in Franken. Die erste Ansiedelung hieß Mariahilf; der
Name Stelzen ist für den Ort erst später aufgekommen.


Zu Seite 17.

=Wallfahrer und Wallfahrtswege.= Mehrfach erwähnt wird in
geschichtlichen Aufzeichnungen, daß noch im 15. Jahrhundert alljährlich
Hunderte von Grafen, Rittern, Edlen und noch viele, viele aus dem
gemeinen Volk zur Wunderquelle Mariahilf gewallfahrt sind. Die
Hauptwege führten von Eisfeld, von Schalkau und von Steinheid aus zur
Quelle. Am Wege zwischen Eisfeld und Stelzen, ganz in der Nähe des
letztgenannten Ortes, steht heute noch ein etwa 2 ~m~ hoher, steinerner
Bildstock aus der Wallfahrtszeit. Auch nach der Schalkauer Seite zu
hatte sich bei Stelzen ein Stein als Überrest einer heiligen Station
jahrhundertelang erhalten. Der angrenzende Flurteil heißt heute noch
»der weiße Stein«. An der Straße von Stelzen nach Schalkau steht bei
Mausendorf ein großer, eigenartig behauener Stein, der, wie die Leute
sagen, »der heiligen Zeit« entstammt.


Zu Seite 18.

=Stelzen.= Die Annahme, daß der Ortsname von den daselbst aufbewahrten
Krücken, Stöcken, Stelzbeinen herkommen kann, wird bestärkt durch die
Tatsache, daß noch bis zum Jahre 1830, in dem eine umfassende Reparatur
der Kirche vorgenommen wurde, Stelzen u. s. w. auf dem Kirchboden des
Ortes als für den Ortsnamen charakteristische Wahrzeichen aufbewahrt
wurden.


Zu Seite 19.

=Eisenindustrie im Hüttengrund.= Schon im 15. Jahrhundert führte
der zwischen Köppelsdorf und Blechhammer sich hinziehende Teil
des Steinachtales auf eine Stunde lang den Namen Hüttengrund. Die
Bewohner, die in ihren einzeln oder zerstreut liegenden, zuweilen auch
in kleinen Gruppen zusammenstehenden Häusern bis 1848 eine Gemeinde
für sich bildeten, hatten schon frühzeitig gelernt, das im Thüringer
Wald gewonnene Eisen in Eisenhämmern, Blechhämmern u. a. Werken in
verschiedenster Weise zu verarbeiten. Der Bergbau in Thüringen läßt
sich im allgemeinen etwa bis zum Jahre 1000 zurück nachweisen; der
Sage nach soll man bei Schmalkalden allerdings schon im 4. Jahrhundert
Erzlager gefunden und deren praktische Ausnutzung gekannt haben. In
der frühesten Zeit wurden Abbau, Schmelzen und Verarbeiten des Eisens
oft von ein und derselben Person, meist von einem Schmiede im Walde,
betrieben. Er grub sein Eisen selbst, schmolz es im Holzkohlenfeuer und
gab ihm unter dem Druck der vom reißenden Waldbach in Betrieb gesetzten
Hämmer die gewünschten Formen.


Zu Seite 23.

=Vierzehnheiligen=, das »fränkische Mekka«, ist noch heutzutage einer
der Hauptwallfahrtsorte Bayerns. An den Hauptfesttagen »Himmelfahrt«
und »Peter-Paul« (29. Juni) soll sich die Zahl der Wallfahrer
schon auf 50000 belaufen haben. Die wunderbare Erscheinung des von
vierzehn Heiligen umgebenen Christuskindes, die ein junger Schäfer um
1445 gesehen haben will, gab dem Abt von Langheim Veranlassung zur
Gründung der ersten Kapelle, die mit reichem Ablaß begnadet wurde. Im
Jahre 1485 pilgerte Kaiser Friedrich III., 1518 Albrecht Dürer, 1562
Kaiser Ferdinand I. zu den vierzehn heiligen Nothelfern, von deren
Wundertätigkeit zahllose Stiftungen in einer Seitenkapelle der Kirche
Zeugnis geben sollen.


Zu Seite 23.

=Kissingen=, an der fränkischen Saale am Fuß der Ruine Bodenlaube,
jetzt Weltbadeort, verdankt seine Begründung dem Fürstbischof Julius
Echter von Mespelbrunn, geboren 1544.


Zu Seite 24.

Der =Schauplatz der Sage= ist heute ein von Buchen, Fichten und
Edeltannen beschattetes, freies, lauschiges Plätzchen am Fuße des
Bleßbergwaldes. Bänke stehen ringsum, eine einfache Kanzel über der
niederen Grotte weist auf irgend ein frommes Fest (Gustav-Adolf-Fest,
Missionsfest u. dergl.) hin, das an dem alten Heiligtum abgehalten
wurde. In früherer Zeit, bis 1750, standen am Eingang zur Grotte vier
mächtige uralte Linden, deren Alter auf tausend Jahre geschätzt wurde,
und die Annahme, daß schon in alter Heidenzeit hier eine den Göttern
geweihte Stätte bestanden hat, ist nicht direkt von der Hand zu weisen.


Zu Seite 25.

=Idisa = Itz.= Früher hat man das Wort Itz vielfach auf wendischen
Ursprung zurückgeführt, jedoch ist die Silbe als selbständiges Wort
im Wendischen bezw. Slavischen nicht nachzuweisen. Die Slaven, in
Deutschland vielfach Wenden genannt, bewohnten im 6. Jahrhundert u. a.
die Gegend zwischen Thüringerwald und Main, also auch das Gebiet des
heutigen Herzogtums Coburg. Der Name Wende = wind, mit einem deutschen
Personennamen zusammengesetzt, findet sich südlich des Thüringer Waldes
vielfach bei Ansiedelungen, in denen nach dem Zurückschlagen der Slaven
unfreie, einem deutschen Herren unterworfene und zugehörige Wenden
untergebracht waren. So entstand im Coburgischen Ottowind, dicht an der
Grenze Rückerswind, Almerswind, Herbartswind, nicht weit von der Grenze
Gundelswind, Poppenwind u. a. Die Endung itz in unseren Ortsnamen
Creidlitz, Meischnitz, Mödlitz und in den uns mehr oder weniger
benachbarten Mürschnitz, Schierschnitz, Käßlitz, Föritz, Köditz,
Oberloquitz, Siegritz, Eichitz, Marktgölitz-Schwürbitz, Mitwitz,
Redwitz, Kirchenlamitz, Teuschnitz u. v. v. a. wird gern als ein Rest
ursprünglich slavischer Benennung bezw. für den Ort als ein Beweis
slavischen Ursprungs angesehen. Wie schon erwähnt, bestreitet man bei
dem selbständigen Wort Itz eine Abstammung aus dem Slavischen und nimmt
eine Ableitung aus dem Deutschen an. »Die ältesten überlieferten Formen
des Namens lauten _Itesa_ (Schannat, ~corpus traditionum Fuldensium~),
um 1071 _Itisa_ (Sprenger, Banz 1050--1251), um 1227 _Ytisa_ und
_Itysa_ (Sprenger, Banz). Slavischen Charakter tragen diese Formen
nicht, vielmehr lassen sie mit Wahrscheinlichkeit eine Erklärung aus
dem Deutschen zu, indem das Wort als ein Kompositum aus ahd. ~itis~
und ~aha~ betrachtet werden kann. Itis (starkes Femininum) bedeutet
eine hehre, ehrwürdige Frau; nach Grimm, Mythol. 372 scheint es schon
in frühster Zeit gleich dem griechischen νύμφη (Nymphe) vorzugsweise
auf übermenschliche Wesen angewandt worden zu sein, die geringer als
Göttinnen, höher als irdische Frauen angesehen wurden. Vergleiche auch
den Merseburger Zauberspruch, der beginnt: ~=eiris sâzun idisî=~ ...
(= =einst setzten sich Idise=). ~Aha~ ist schon früh in einfaches a
übergegangen, wie denn z. B. Steinaha (die Steinach) im 10. Jahrhundert
Steina heißt ...« -- Siehe auch Anm. Werra, Seite 28. -- »Danach
bedeutete _Itisaha_, _Itisa_ das Wasser göttlicher Jungfrauen«. (~Dr.~
F. Riemann, die Ortsnamen des Herzogtums Coburg.)

[Illustration]


Druck: Union, Coburg.



    Weitere Anmerkungen zur Transkription


    Offensichtliche Fehler wurden stillschweigend korrigiert.

    Korrekturen:

    S. 30: Wustung → Wüstung
      Hohenstein gibt es eine {Wüstung} Wolfersdorf




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